– Über den Naturlehrpfad bei der Heltersberg –

Unser heutiger Ausflugstipp führt uns nach Heltersberg im Landkreis Südwestpfalz. Dort hat die Gemeinde vor einigen Jahren als so genannte Ausgleichsmaßnahme am westlichen Ortsrand ein Naturschutzgebiet ausgewiesen. Durch das Areal führt der Naturlehrpfad „Auf der Mauer“ – benannt nach einer Gemarkung in dem Gebiet – über den wir eine gemütliche Runde drehen werden.


Start und Ziel ist der große Parkplatz direkt vor dem Schwimmbad von Heltersberg, der sich am Ende der Bergstraße befindet. Die Zufahrt zum Schwimmbad und damit zum Parkplatz ist ab der Ortsmitte ab der Holzlandgrundschule relativ gut ausgeschildert. Ebenfalls gut ausgeschildert ist der Einstieg in den Naturerlebnispfad, der sich auf der Südseite des Parkplatzes befindet. Direkt am Beginn des Weges begrüßt eine Infotafel mit einer Karte die Besucher und weist den Weg, der uns zunächst in südwestliche Richtung führt.
Das Naturschutzgebiet ist aus einer für den Übergang der Sickinger Höhe zum Holzland traditionellen landwirtschaftlichen Nutzung entstanden, bei der sich Wiesen, Äcker und Streuobstwiesen abwechseln und bietet ein gutes Beispiel für eine regionaltypische über die Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft mit extensivem Charakter. Der Naturlehrpfad kann das ganze Jahr über begangenen werden und bietet selbst im Winter seine Reize. Als Lebensraum für selten gewordene Pfalzen und Tiere spielt das ganze Areal mittlerweile eine wichtige Rolle, wobei die vom Menschen geschaffenen künstlichen Lebensräume insbesondere die bedrohte Fauna zu unterstützen versuchen. Nistkästen für Vögel und Fledermäuse, Sandsteinhaufen und ein Insektenhotel sind nur einige Beispiele dafür. Zusätzlich hat der örtliche Obst- und Gartenbauverein eine großzügige Streuobstwiese angelegt, auf der er alte Obstsorten pflegt.
Alleinstellungsmerkmal und Höhepunkt – nicht nur für Kinder – ist ein Aussichtsturm aus Holz, der an der höchsten Stelle der Gemarkung „Auf der Mauer“ errichtet wurde. Die obere Plattform der großzügigen Holzkonstruktion befindet sich in 10,70 Meternüber dem Erdboden und ermöglicht bei idealen Witterungsbedingungen eine Fernsicht nicht nur über den Pfälzerwald sondern bis hin zum Donnersberg – oder bei gefrierendem Nebel auf die kunstvoll vereisten Hecken und Bäume in der unmittelbaren Nachbarschaft des „Türmches“, wie man in Heltersberg zu dem Bauwerk sagt. Originell, direkt unter dem Turm hat man Tische und Bänke aufgestellt, die zu einer geschützten Rast einladen.
An der Stelle des heutigen Turms, die mit 440 Meter über dem Meeresspiegel die höchste Erhebung in unmittelbarer Ortsnähe ist, befand sich bereits 1920 ein Aussichtsturm, der während des Zweiten Weltkrieges allerdings einer Flakstellung weichen musste. Mitte der 1950er Jahre wurde ein zweiter Aussichtsturm auf dem gleichen Hügel errichtet. Dieser musste 1975 wegen Baufälligkeit allerdings gesperrt werden und wurde schließlich fünf Jahre später, nachdem er immer weiter verfiel, abgerissen. Erst 2005 initiierte der damalige Ortsbürgermeister Harald Jung den Neubau eines Aussichtsturms. Bereits der erste Turm wurde von den Heltersbergern „‘s Türmche“ genannt. Diese Bezeichnung hat sich bis heute erhalten.
Der Rundweg über den Naturerlebnispfad und zum „Türmche“ ist ungefähr ein Kilometer lang und führt ausschließlich über breite und nahezu ebene Waldwege. Begutachtet man alle Stationen bei gemütlichem Tempo, ist man eine gute halbe Stunde unterwegs.
Heltersberg bietet sich als Ausgangspunkt gleich für mehrere Wanderungen an, auf denen man nach Wunsch auch deutlich länger unterwegs sein kann. So führt beispielsweise seit 2009 der rund 40 Kilometer lange Brunnenwanderweg um die Gemeinde und zeigt eine Vielzahl von liebevoll wieder hergerichteten Brunnen und weiteren Attraktionen am Weg. Zusätzlich zum Hauptweg gibt es insgesamt 30 km Abkürzungs- und Ergänzungswege, durch die man den Brunnenwanderweg in Etappen erleben kann und zu den Sehenswürdigkeiten abseits des Hauptweges geleitet wird.
Noch weiter kann man auf dem Pfälzer Waldweg unterwegs sein, der durch Heltersberg verläuft und über eine Strecke von 142 Kilometern von Kaiserslautern bis nach Schweigen-Rechtenbach führt. (von Jürgen Link)

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